Wissenschaft braucht gute Rahmenbedingungen – über Fragen von technischen Infrastrukturen, ausreichenden Förderprogrammen und angemessener Gesetzgebung hinaus. Hierzu gehört auch ein offener gesellschaftlicher Diskurs über die Wissenschaft, ihre Herangehensweisen und den Umgang mit ihren Ergebnissen.
Dies erfordert zweierlei: Ein gutes biologisches Grundwissen in der Bevölkerung auf der einen, und Bereitschaft und die Kompetenz von Wissenschaftler/-innen, ihre Arbeit breit zu vermitteln.
Mitthin: Es bedarf gelingender Wissenschafstkommunikation.
Die hohe Geschwindigkeit von biowissenschaftlicher Konzeptentwicklung, Methodeninnovation und Erkenntnisgewinn stellt hohe Anforderungen an die Kommunikation entsprechender biologischer Inhalte.
Hinzu kommt: Wegen der großen Nähe biologischer Themen zum persönlichen Leben sind die Betroffenheit und das Interesse an biowissenschaftlichen Erkenntnissen größer als an vielen anderen wissenschaftlichen Disziplinen. Dies ist eine Chance für die Wissenschaftskommunikation, birgt aber auch besondere Herausforderungen.
Die Kommunikation biologischer Themen fängt dabei selten bei „Null“ an, denn jeder ist Expert/-in in eigener Sache - war schon einmal krank oder möchte die Natur schützen. Die Schwierigkeit dabei ist, dass es neben fundiertem Wissen auch viel Unkenntnis, Fehlvorstellungen und einseitige Betrachtungen und sich widersprechende Informationen gibt. Für die Öffentlichkeit ist es daher nicht immer einfach, Intentionen einzelner Akteur/-innen zu durchschauen und glaubwürdige Informationen und Quellen zu identifizieren.
Hier ist auch aus den Biowissenschaften selbst heraus noch viel zu tun. Insgesamt kann dabei aber nicht erwartet werden, dass Wissenschaftskommunikation, die höchsten Ansprüchen gerecht wird, von Forschenden ausschließlich „nebenbei“ durchgeführt wird. Es bedarf vielmehr sowohl einer stärkeren Professionalisierung von Wissenschaftler/-innen in Hinblick auf Wissenschaftskommunikation, als auch zusätzlicher, professionell ausgebildeter Vermittler/-innen.
Unter dem Titel "Biowissenschaften bestmöglich kommunizieren" hat der VBIO Anfang 2024 einPositionspapier vorgelegt, das die Besonderheiten der Wissenschaftskommunikation im Bereich der Biowissenschaften skizziert.
Demnach ist auch diebiowissenschaftliche Community selbst gefordert, die Bedeutung der Wissenschaftskommunikation für die Vermittlung von Forschungsergebnissen und grundlegenden Konzepten stärker als bisher als integralen Teil der eigenen Rolle zu betrachten. Dazu gehört auch die Bereitschaft, sich grundlegende Fähigkeiten im Bereich der Wissenschaftskommunikation anzueignen und sich ggf. weiterzubilden.
Der VBIO formuliert Empfehlungen an Forschungsfördernde, Hochschulen, Akademien sowie Wissenschafts- und Bildungspolitik formuliert, darunter:
Der VBIO sieht selbst sich in einer besonderen Verantwortung daran mitzuwirken, dass eine umfassende Vermittlung biowissenschaftlicher Inhalte gewährleistet ist. Er bietet daher Veranstaltungen unterschiedlichster Formate zu biologischen Themen an.
Zum Volltext des VBIO-Positionspapiers "Wissenschasftskommunikation"
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